Trauergedicht / Trauergedichte – kurze Gedichte, Texte für die Trauerfeier, Trauerkarte, Einladung, Traueranzeige.
Hövelhofer Madonnenfrieden
In seiner Krone rauscht der Wind
Lass‘ deine Ohren lauschen
Du hörst ein Lied das ewig singt
Sein Klang wird dich berauschen
Das Blattwerk leuchtet himmlisch grün
Im güldenen Sonnenlicht
Schau in die Höh‘, dort kannst du seh’n
Wie strahlend das Licht die Wipfel bricht
Die Stämme sind zerfurcht und rau
Blitzartig durchzuckt ein Schein
Es ist das Licht der lieben Frau
Und nimmt des Grabes Zentrum ein
Ich wünsche mir und hoffe sehr
Das Grab noch oft zu seh’n
Ich komme bald und auch hier her.
Das Rauschen ist viel zu schön.
(c) Olaf Lüken (2020)
Als ob es die Toten gäbe
Herr, es gibt keinen Toten, es gibt nur Lebende
auf unserer Erde und im Jenseits.
Herr, den Tod gibt es, aber er ist nur ein Moment,
ein Augenblick, eine Sekunde, ein Schritt.
Der Schritt vom Vorläufigen ins Endgültige,
der Schritt vom Zeitlichen ins Ewige.
Michel Quoist
Flügge
Sekunde um Sekunde tropft
Und fällt hinab ins Zeitenmeer.
Und jeder Herzschlag, der da klopft,
Verhallt im Raum und ist nicht mehr.
Was Herzschlag und Sekunde trug,
War der gefühlte Augenblick.
Daraus wuchs dir aus Leid und Glück
Das Federkleid zu deinem Flug.
Hans Munch
Erlöst
Ich trieb wie eine Feder,
dem Leben zugeneigt.
Ein Wind trug mich ins Später,
wo alles Blau entzweigt.
Im letzten Ast verfing ich,
da mich ein Vogel fand,
der nahm mein Seelchen zu sich
und floh in deine Hand.
Hans Munch
Der Tod ist unser Trost
Der Tod ist unser Trost und, ach!, auch unser Leben,
er ist des Lebens Ziel, das wir voll Hoffnung sehn,
er kann, ein Zaubertrank, berauschen und erheben,
dass wir mit neuem Mut der Nacht entgegengehn.
Charles Baudelaire
Was wir mit Dir verloren versteht so mancher nicht
Was wir mit Dir verloren
versteht so mancher nicht,
nur die, die wirklich lieben
wissen, wovon man spricht.
Autor unbekannt
Ganz still und leise, ohne ein Wort
Ganz still und leise, ohne ein Wort,
gingst du von uns fort.
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Wenn wir uns dann aber wiedersehen werden
Wenn wir uns dann aber wiedersehen werden,
hoffe ich, dass alles du erreicht,
und Gott uns weiter hält an den Händen,
und dass mein Lebensweg dem deinen gleicht!
Autor unbekannt
Endlich bleibt nicht ewig aus
Endlich bleibt nicht ewig aus,
endlich wird der Trost erscheinen,
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Wenn ich sterbe
Legt rote Rosen mir um meine Stirne,
im Festgewande will ich von euch gehn,
und stoßt die Fenster auf, daß die Gestirne
mit heiterm Lächeln auf mein Lager sehn.
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Trauerstille (Sonett)
O wie öde, sonder Freudenschall,
Schweigen nun Paläste mir, wie Hütten,
Flur und Hain, so munter einst durchschritten,
Und der Wonnesitz am Wasserfall!
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Die Sonne gehet strahlend unter
Die Sonne gehet strahlend unter,
Nur scheinbar, Freund, nicht in der Tat –
Der Vorhang fällt so rasch herunter, –
Daß man nur ihn gesehen hat. –
Friederike Kempner
Nur die Liebe überbrückt die Kluft
Nur die Liebe überbrückt die Kluft,
die zwischen Sein und Nichtsein droht,
dass wie gepflückter Blumenduft
doch etwas überlebt den Tod.
Friedrich von Bodenstedt
Der Tod
Ob uns gleich der Tod reist hin, ist von uns doch nichts nicht seine.
Unsre Seele kümmt ihm nicht; unser Haut, Fleisch und Gebeine
Wird uns schöner und verklärt sam der Seele wieder geben
Jene Zeit, die ohne Zeit uns auffs neue heisset leben.
Friedrich von Logau
Von guten Mächten wunderbar geborgen
Von guten Mächten wunderbar geborgen,
erwarten wir getrost, was kommen mag.
Gott ist mit uns am Abend und am Morgen
und ganz gewiss an jedem Tag.
Dietrich Bonhoeffer
Grabgesang nach schweren Leiden
Wir bringen weinend unsern Dank;
Wir stammeln dir den Lobgesang,
Dir, der den Retter aus der Noth
Gesendet hat, den sanften Tod.
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