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    Ada Christen



    Gedichte von Ada Christen (Pseudonym für Christi[a]ne von Breden) (1839-1901) österreichische Schriftstellerin.


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    Jede Frau, die ihren engen Kreis verlassen

    Jede Frau, die ihren engen Kreis verlassen, die herbes Schicksal, tolle Laune, heißes Fühlen, ein starker Geist aus ihren Grenzen trieb, die findet nirgends mehr einen Halt.

    Ada Christen

    Küsse mich, denn, ach, sie bluten – Gedicht von Ada Christen

    Küsse mich, denn, ach, sie bluten
    Alle noch die alten Wunden!
    Küsse mich, daß ich vergesse
    Alle die verfluchten Stunden.

    Laß mich von den süßen Lippen
    wieder Glück und Liebe saugen –
    Laß mich sterben, überstrahlet
    von dem Himmel deiner Augen!

    Ada Christen

    Ich weiß, was all‘ die Marionetten

    Ich weiß, was all‘ die Marionetten taugen,
    Wenn jene Drähte, die sie führen, reißen …

    Ada Christen

    Erwachen – Gedicht von Ada Christen

    Mir war, als ob in dumpfen Schmerz
    Die Seele wollt‘ erlahmen –
    Da plötzlich, schier halb unbewußt,
    Nannt‘ still ich deinen Namen.
    Und nun im selben Augenblick
    Hat es mich überkommen,
    Hab‘ mehr dich als mein Kind geliebt,
    Drum ward es mir genommen.

    Ada Christen

    Biedere Hausfrauen – Gedicht von Ada Christen

    Soll ich es nochmals wiederholen?
    Ihr habt mich ja so oft gefragt,
    Und tausend Mal hab‘ ich auf Ehre
    Die volle Wahrheit Euch gesagt. –
    Ja, ich bewund’re Eure Tugend,
    Und ich bewund’re Eure Kinder,
    Bewund’re Eure magern Mägde,
    Bewund’re Eure fetten Rinder;
    Bewund’re mehr noch Eure Männer,
    Bewund’re Eure kluge Stummheit,
    Bewund’re Eure feine Wäsche –
    Beneide Euch um Eure Dummheit.

    Ada Christen

    Auf dem Meere – Gedicht von Ada Christen

    Ausgetobt die wilden Stürme,
    Heiter, friedlich glänzt das Meer,
    Nichts erinnert an die Kämpfe,
    Todesseufzer bang und schwer. –

    Eine Kapsel, fest verschlossen
    Schaukelt auf dem weißen Schaum
    Und der Fischer, sorglos singend
    Wirft sie in des Schiffleins Raum.

    Ist die Kapsel erst zerbrochen,
    Liest er von dem gelben Blatt –
    Wie viel Schätze, Glück und Leben
    Jüngst das Meer verschlungen hat,

    Liest, was eines Menschenkindes
    Todgeweihte Hand noch schrieb,
    Als der Sturm das Fahrzeug näher –
    Näher stets dem Abgrund trieb ….

    Und so gleichet dieses Büchlein
    Jener Kapsel, die zum Strand,
    Schon versinkend, hülflos schleudert
    Eine todgeweihte Hand. –

    Ada Christen

    Abschied (Ada Christen) – Gedicht von Ada Christen

    Und als ich fortgezogen,
    Hab‘ ich in der letzten Nacht
    Der Straße, wo er wohnte,
    Eine Abschiedsvisite gemacht.

    Hab‘ angesehen die Steine,
    Die oft sein Fuß betritt,
    Und dachte, wär‘ ich reich,
    Ich nähme sie alle mit.

    Ich kam zu seinem Hause
    Und wußte selbst nicht wie,
    Und hin bis an das Thor –
    Dort sank ich in die Knie‘.

    Und sah empor zum Fenster
    Und hab‘ es schmerzlich gegrüßt;
    Ich habe mit heißer Lippe
    Die Stufen am Thore geküßt.

    Ja selbst die kalte Mauer
    Berührte mein brennender Mund;
    Doch hielt ich zitternd inne,
    Denn an mich hinan sprang sein Hund.

    Und er stand hinter mir;
    Ich sah ihn schweigend an.
    Da fragte er mich lächelnd,
    Was ich denn hier gethan?

    Dies Lächeln war vernichtend,
    Ich rang nach einem Wort;
    Dann sagte ich kaum hörbar:
    »Herr, morgen geh‘ ich fort.«

    Und abermals dies Lächeln,
    Das mich so elend gemacht:
    »Ich wünsche glückliche Reise –
    Und mithin gute Nacht.«

    Ada Christen

    Nach dem Regen – Gedicht von Ada Christen

    Die Vögel zwitschern, die Mücken
    Sie tanzen im Sonnenschein,
    Tiefgrüne feuchte Reben
    Gucken ins Fenster herein.

    Die Tauben girren und kosen
    Dort auf dem niedern Dach,
    Im Garten jagen spielend
    Die Buben den Mädeln nach.

    Es knistert in den Büschen,
    Es zieht durch die helle Luft
    Das Klingen fallender Tropfen,
    Der Sommerregenduft.

    Ada Christen (1839-1901)




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