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    Der Eroberer

    Dir, Eroberer, dir schwellet mein Busen auf,
    Dir zu fluchen den Fluch glühenden Rachedursts,
    Vor dem Auge der Schöpfung,
    Vor des Ewigen Angesicht!

    Wenn den horchenden Gang über mir Luna geht,
    Wenn die Sterne der Nacht lauschend heruntersehn,
    Träume flattern – umflattern
    Deine Bilder, o Sieger, mich

    Und Entsetzen um sie – Fahr ich da wütend auf,
    Stampfe gegen die Erd, schalle mit Sturmgeheul
    Deinen Namen, Verworfner,
    In die Ohren der Mitternacht.

    Und mit offenem Schlund, welcher Gebirge schluckt,
    Ihn das Weltmeer mir nach – ihn mir der Orkus nach
    Durch die Hallen des Todes –
    Deinen Namen, Eroberer!

    Ha! dort schreitet er hin – dort, der Abscheuliche,
    Durch die Schwerter, er ruft (und du, Erhabner, hörsts),
    Ruft, ruft: Tötet und schont nicht,
    Und sie töten und schonen nicht.

    Steigt hoch auf das Geheul – röcheln die Sterbenden
    Unterm Blutgang des Siegs – Väter, aus Wolken her
    Schaut zur Schlachtbank der Kinder,
    Väter, Väter, und fluchet ihm.

    auf türmt er sich nun, dampfendes Heldenblut
    Trieft am Schwert hin, herab schimmerts, wie Meteor,
    Das zum Weltgericht winket –
    Erde, fleuch! der Erobrer kommt.

    Ha! Eroberer, sprich: Was ist dein heißester,
    Dein gesehntester Wunsch? – Hoch an des Himmels Saum
    Einen Felsen zu bäumen,
    Dessen Stirne der Adler scheut,

    Dann hernieder vom Berg, trunken von Siegeslust,
    Auf die Trümmer der Welt, auf die Erobrungen
    Hinzuschwindeln, im Taumel
    Dieses Anblicks hinweggeschaut.

    O ihr wißt es noch nicht, welch ein Gefühl es ist,
    Welch Elysium schon in dem Gedanken blüht,
    Bleicher Feinde Entsetzen,
    Schrecken zitternder Welt zu sein,

    Mit allmächtigem Stoß hoch aus dem Pole, dann
    Auszustoßen die Welt, fliegenden Schiffen gleich
    Sternenan sie zu rudern,
    Auch der Sterne Monarch zu sein.

    Dann vom obersten Thron, dort wo Jehova stand,
    Auf der Himmel Ruin, auf die zertrümmerte
    Sphären niederzutaumeln –
    O das fühlt der Erobrer nur!

    Wenn die blühendste Flur, jugendlich Eden gleich,
    Überschüttet vom Fall stürzender Felsen traurt,
    Wenn am Himmel die Sterne
    Blassen, Flammen der Königsstadt

    Aufgegeißelt vom Sturm gegen die Wolken wehn,
    Tanzt dein trunkener Blick über die Flammen hin.
    Ruhm nur hast du gedürstet,
    Kauf ihn, Welt, – und Unsterblichkeit.

    Ja, Eroberer, Ja – du wirst unsterblich sein.
    Röchelnd hofft es der Greis, du wirst unsterblich sein,
    Und der Wais und die Witwe
    Hoffen, du wirst unsterblich sein.

    Schau gen Himmel, Tyrann – wo du der Sämann warst,
    Dort vom Blutgefild stieg Todeshauch himmelan,
    Hinzuheulen in tausend
    Wettern über dein schauendes

    Haupt! wie bebt es in dir! schauert dein Busen! – Ha!
    Wär mein Fluch ein Orkan, könnt durch die Nacht einher
    Rauschen, geißeln die tausend
    Wetterwolken zusammen, den

    Furchtbar brausenden Sturm auf dich herunter fliehn,
    Stürmen machen, im Drang tobender Wolken dich
    Dem Olympus itzt zeigen,
    Itzt begraben zum Erebus.

    Schauer, schauer zurück, Würger, bei jedem Staub,
    Den dein fliegender Gang wirbelnd gen Himmel weht:
    Es ist Staub deines Bruders,
    Staub, der wider dich Rache ruft.

    Wenn die Donnerposaune Gottes vom Thron itzt her
    Auferstehung geböt – aufführ im Morgenglanz
    Seiner Feuer der Tote,
    Dich dem Richter entgegenriss‘,

    Ha! in wolkigter Nacht, wenn er herunterfährt,
    Wenn des Weltgerichts Waag durch den Olympus schallt,
    Dich, Verruchter, zu wägen
    Zwischen Himmel und Erebus,

    An der furchtbaren Waag aller geopferten
    Seelen, Rache hineinnickend, vorübergehn
    Und die schauende Sonne
    Und der Mond und die horchende

    Sphären und der Olymp, Seraphim, Cherubim,
    Erd und Himmel hineinstürzen sich, reißen sie
    In die Tiefe der Tiefen,
    Wo dein Thron steigt, Eroberer!

    Und du da stehst vor , vor dem Olympus da,
    Nimmer weinen, und nun nimmer Erbarmen flehn,
    Reuen nimmer, und nimmer
    Gnade finden, Erobrer, kannst,

    O dann stürze der Fluch, der aus der glühenden
    Brust mir schwoll, in die Waag, donnernd wie fallende
    Himmel – reiße die Waage
    Tiefer, tiefer zur Höll hinab,

    Dann, dann ist auch mein Wunsch, ist mein gefluchtester,
    Wärmster, heißester Fluch ganz dann gesättiget,
    O dann will ich mit voller
    Wonn, mit allen Entzückungen

    Am Altare vor dir, Richter, im Staube mich
    Wälzen, jauchzend den Tag, wo er gerichtet ward,
    Durch die Ewigkeit feiren,
    Will ich nennen den schönen Tag!

    Friedrich von Schiller






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