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    Schneeglöcklein, o Schneeglöcklein

    Schneeglöcklein, o Schneeglöcklein,
    In den Auen läutest du,
    Läutest in dem stillen Hain,
    Läute immer, läute zu, läute immer zu!

    Denn du kündest frohe Zeit,
    Frühling naht, der Bräutigam,
    Kommt mit Sieg vom Winterstreit,
    Dem er seine Eiswehr nahm.

    Darum schwingt der goldne Stift,
    Daß dein Silberhelm erschallt,
    Und dein liebliches Gedüft
    Leis‘ wie Schmeichelruf entwallt:

    Daß die Blumen in der Erd‘
    Steigen aus dem düstern Nest,
    Und des Bräutigams sich wert
    Schmücken zu dem Hochzeitsfest.

    Schneeglöcklein, o Schneeglöcklein,
    In den Auen läutest du,
    Läutest in dem stillen Hain,
    Läut‘ die Blumen aus der Ruh‘!

    Du Viola, zartes Kind,
    Hörst zuerst den Wonnelaut,
    Und sie stehet auf geschwind,
    Schmücket sorglich sich als Braut.

    Hüllet sich in’s grüne Kleid,
    Nimmt den Mantel sammetblau,
    Nimmt das güldene Geschmeid,
    Und den Brillantentau.

    Eilt dann fort mit mächt’gem Schritt,
    Nur den Freund im treuen Sinn,
    Ganz von Liebesglück durchglüht,
    Sieht nicht her und sieht nicht hin.

    Doch ein ängstliches Gefühl
    Ihre kleine Brust durchwallt,
    Denn es ist noch rings so still,
    Und die Lüfte weh’n so kalt.

    Uns sie hemmt den schnellen Lauf,
    Schon bestrahlt von Sonnenschein,
    Doch mit Schrecken blickt sie auf,
    Denn sie stehet ganz allein.

    Schwestern nicht, nicht Bräutigam
    Zugedrungen! und verschmäht!
    Da durchschauert sie die Scham,
    Fliehet wie vom Sturm geweht.

    Fliehet an den fernsten Ort,
    Wo sie Gras und Schatten deckt,
    Späht und lauschet immerfort,
    Ob was rauschet und sich regt.

    Und gekränket und getäuscht
    Sitzet sie und schluchzt und weint,
    Von der tiefsten Angst zerfleischt,
    Ob kein Nahender erscheint.

    Schneeglöcklein, o Schneeglöcklein,
    In den Auen läutest du,
    Läutest in dem stillen Hain,
    Läut die Schwertern ihr herzu!

    Rose nahet, Lilie schwankt,
    Tulp‘ und Hyazinthe schwellt,
    Windling kommt daher gerankt,
    Und Narciss‘ hat sich gesellt.

    Da der Frühling nun erscheint,
    Und das frohe Fest beginnt,
    Sieht er alle, die vereint,
    Und vermißt sein liebstes Kind.

    Alle schickt er suchend fort,
    Um die eine, die ihm wert,
    Und sie kommen an den Ort,
    Wo sie einsam sich verzehrt.

    Doch es sitzt das liebe Kind
    Stumm und bleich, das Haupt gebückt,
    Ach! der Lieb‘ und Sehnsucht Schmerz
    Hat die Zärtliche erdrückt.

    Schneeglöcklein, o Schneeglöcklein,
    In den Auen läutest du,
    Läutest in dem stillen Hain,
    Läut Viola sanfte Ruh‘.

    Franz von Schober (1798-1882)






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