Idole und Ideen sind wandelbar.
Ideale allein sind unsterblich.
Ottokar Kernstock
Texte, Zitate, Gedichte von Ottokar Kernstock, (1848 – 1928), österreichischer Dichter.
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Ein Bettelkind schleicht durch die Gassen
– der Markt läßt seine Wunder sehn:
Lichtbäumchen, Spielzeug, bunte Massen.
Das Kind blieb traumverhalten stehn.
Aufseufzt die Brust, die leidgepreßte,
die Wimpern sinken tränenschwer.
Ein freudlos Kind am Weihnachtsfeste
– ich weiß kein Leid, das tiefer wär.
Im Prunksaal gleißt beim Kerzenscheine
der Gaben köstliches Gemisch,
und eine reichgeputzte Kleine
streicht gähnend um den Weihnachtstisch.
Das Schönste hat sie längst, das Beste,
ihr Herz ist satt und wünscht nichts mehr.
Ein freudlos Kind am Weihnachtsfeste
– ich weiß kein Leid, das tiefer wär.
Doch gälts in Wahrheit zu entscheiden,
wer des Erbarmens Preis verdient
– ich sprach: Das ärmste von euch beiden
bist du, du armes reiches Kind!
Unsere lieben Toten sind nicht gestorben,
sie haben nur aufgehört, sterblich zu sein.
Ottokar Kernstock
Die Liebe ist des Wissens Kern.
Wer wirken will, muss lieben.
Ottokar Kernstock
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