Silvester – Silvestergedicht von Julius Sturm
Wieder ist ein Jahr entschwunden;
Dass sein Scheiden uns nicht reue,
Herz, was retten wir hinüber
Aus dem alten in das neue?
Sprach mein Herz: „Wie magst du fragen?
Arm wär‘ ich, wenn mir nicht bliebe
Fester glaube, frohes Hoffen
Und vor allem treue Liebe.“
Und ich rief: „Daran erkenn‘ ich,
Dass du klug und wohlerfahren;
Denn du sorgst mit weisem Rate
Uns die jugend zu bewahren.
Und so wollen wir denn weiter,
Liebes Herz, zusammenhalten,
Und getrost im neuen Jahre
Gottes Gnade lassen walten.