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    Die alten Möbel

    Laßt mich erzählen: Im Traum heute Nacht
    Sind mir plötzlich die alten Möbel erwacht,
    Die Möbel, die aus dem Elternhaus
    Mit mir gingen ins Leben hinaus.

    Sie huben an, ein jedes, zu sagen
    Von längstvergangenen, unnennbaren Tagen.
    – – Von der ersten Jugend im Elternheim
    Begann der große Schrank seinen Reim.
    Ich sehe die Mutter nach ihm schreiten
    Und die muntren fünf Buben daraus kleiden;
    Ich seh‘ sie vom Schrank zu den Betten hin
    Vergnüglich wandern mit gütigem Sinn
    Und jedem aufs Lager den Sonntagsstaat legen,
    Und alles war Sonne und alles war Segen.
    Nun schlummert sie längst in tiefem Schrein,
    Und die liebste Liebe ruht mit darein.
    – – Und die alte Kommode begann zu singen:
    Weißt Du noch was von all den Dingen,
    Den hundert geheimnisvollen und lieben,
    Die fest drin verschlossen, wie vor Dieben?
    Nur manchmal an ganz besonderen Tagen
    Durfte ein Blick mit hinein sich wagen.
    Dann sah er hell in der Lade Tiefen
    Dinge glitzern, als ob sie riefen:
    Ohrglocken, Ringe und andres Geschmeid‘,
    Das der Vater einst zur Bräutigamszeit
    Der Mutter geschenkt… Daß die Beiden einst jung,
    Das gab den Gedanken ganz eignen Schwung.
    „Der Vater nicht größer als ich?“ ..
    „Und ein Mädchen
    Die Mutter?“ .. Das brachte ins Schnurren das Rädchen
    Des jungen Gehirns! .. Gleich wurde gefaßt
    Das Ringlein, ob’s schon an den Finger paßt?
    Ein Altar ward die Kommode mir
    Und werter als alle moderne Zier.
    – – Und die Bettstatt begann die Melodie
    Wehwonniger Stunden. Sie sang mir – wie
    Die Mutter mich allzeit zu sich genommen,
    Sobald nur der Atem ging beklommen,
    Sobald nur der kleinste Fieberschauer
    Ihr sorgend Herz erfüllte mit Trauer,
    – Wie sie mich da in den Schoß versenkt
    Und den Durstgen mit Zuckerwasser getränkt.
    Wir waren drum alle ganz gern mal krank.
    Oh glaubende Mutter, hab‘ heut‘ noch Dank!..
    – -Und der Spiegel über dem Tischchen begann:
    „Ist’s möglich, du bist jetzt selbst schon ein Mann?
    Weißt noch, wie jeden Morgen vor mir
    Der Vater stand als kühner Barbier?
    Nun wachsen dir selber die Haare grau,
    Und du guckst, als sei’st du der Vater genau.
    Und die Bilder ringsum blicken dazu
    Und nicken: „Wie balde gehst auch du!“,
    Und alles redet die Einfachheit
    Der weitverlorenen Kinderzeit…
    So seh‘ ich die alten Möbel leben.
    Und stellt sich mal ein neues daneben:
    Es schweigt! Es weiß noch nichts Rechtes zu sagen.
    Ihr aber, ihr alten, aus Jugendtagen,
    Oh sprecht mir noch oft in stiller Nacht
    Von dem, was mir ward eine Lebensmacht!

    Karl Ernst Knodt






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