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    Der Träumer

    Ich war ein Kind, mit großen Kinderaugen,
    Die nur zu träumerischem Schauen,
    Nicht zum Berechnen und zum schlauen
    Erwerben taugen;
    In dumpfen Stuben bangte mir, ich scheute
    Gespräche nüchtern kluger Leute
    Und stahl mich fort mit stiller Wonne
    Zu Blumen, Gras und Sonne.

    Dort sog ich Luft wie ein Befreiter, lauschte
    Den Bienen, Grillen, schwankendem Gesträuch,
    Das wogengleich im weichen Winde rauschte;
    Mit Staunen und Entzücken schaute
    Mein Aug‘ empor zu ihm, der tief und weithin blaute;
    Und der bethörte Träumersinn
    Schwamm mit dem wunderbaren,
    Wie Schneegebirge klaren
    Gewölke sanft dahin.

    So wuchs ich auf; und allezeit getreu
    Blieb meinem Aug das träumerische Schauen.
    Doch ich bedachte nie: Der Schatz der Auen
    Sind nicht die bunten Blumen, sondern Heu;
    Was blau und rot im Ährenfelde blüht,
    Ist nicht dem Bauch des Erntesackes hold;
    Und eines Dichters träumereich Gemüt
    Trägt wenig Körnchen irdisch Gold. –

    Nun stehn die Äcker braun und stopplig nackt,
    Geschorne Wiesen werden bleich und bleicher,
    Und mir zum Spotte tanzt im fremden Speicher
    Der plumpe Flegel trocknen Erntetakt.
    Am Dornstrauch sitz‘ ich, trübe wie der Himmel;
    Verwelkte Blätter zerrt ein rauher Wind,
    Scheucht mürrisch fort das raschelnde Gewimmel;
    Und träumend starr‘ ich nach … ich dummes großes Kind!

    Der Winter kommt; ich werde frieren, darben
    Und wie die arme Maus im Stoppelwald
    Mich nähren von dem Abfall fremder Garben;
    Vielleicht auch sterb‘ ich bald …
    Mag sein! Doch schließ‘ ich ohne Reue
    Und segne dankbar meinen Träumerblick;
    Er ließ mich lieben Flur und Himmelsbläue,
    Und diese Liebe war mein Lebensglück.

    Bruno Wille






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