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    Das himmlische Jerusalem

    Offenbarung Johannes 21.

    Wer weißt mir den Weg in die obere Stadt?
    Das Treiben hier unten, ich hab es so satt,
    Die Gassen befleckt nur blutiger Streit,
    In Mauern verstecket sich giftiger Neid.

    Des Morgens erweckt mich die Sorge so früh,
    Am Mittag begleitet mich Arbeit und Müh,
    Am Abende wird das Getümmel nicht stumm,
    Um Mitternacht gehet der Frevel noch um.

    O hätt ich doch Flügel: ich flöge davon,
    Wär über die Hügel schon lange geflohn,
    Weit hinter den Bergen im heimlichsten Tal
    Die Seele zu bergen vor alle der Qual.

    Wer kennet hienieden die obere Stadt,
    Die Freude und Frieden in Ewigkeit hat?
    Wo wehn deine Fahnen, wo walt dein Panier,
    Wer zeigt mir die Bahnen, o Zion, zu dir?

    Dort gehet nicht Lügen und Trügen im Schwang,
    Die Straßen durchtönt Hallelujagesang,
    Da hört man nicht Hader, noch Jammergeschrei,
    Das Weinen ist aus und der Schmerz ist vorbei.

    Da bettelt kein Bettler, denn Alle sind reich,
    Da herrscht kein König, denn Alle sind gleich,
    Da schleicht kein Frevel sich in das Tor,
    Der Engel des Höchsten hält Wache davor.

    Da tafelt kein Prasser, kein Armer hat Not
    Beim Kruge mit Wasser, beim trockenen Brot,
    In goldenen Schalen geht himmlischer Wein
    Bei heiligen Mahlen durch selige Reihn.

    Da würgt keine Seuche von Hause zu Haus,
    Da zieht keine Leiche zum Tore hinaus,
    Denn Brunnen des Heiles durchrauschen den Grund
    Und Lüfte des Lebens trinkt jeglicher Mund.

    Da türmt sich kein Tempel, nicht nahe noch fern,
    Denn jegliches Haus ist die Hütte des Herrn,
    Da brennt nicht die Sonne, da scheint nicht der Mond,
    Denn Gott ist die Leuchte, die selber da thront.

    Da wandelt kein Priester im schwarzen Talar,
    Denn Priester sind all, eine herrliche Schar,
    Sie tragen ein wallendes weißes Gewand
    Und grünende Palmen in heiliger Hand.

    Begegnen sich zwei auf der Straße zum Gruß:
    Sie grüßen sich leise mit heiligem Kuss,
    Sie sprechen nicht weiter als: Friede mit dir!
    Ihr Auge sagt heiter: wie selig sind wir!

    Sie wandeln im Schatten zu Zweien und Zwein
    Auf grünenden Matten, im säuselnden Hain,
    Sie reden und lauschen und sitzen im Rund
    Um Brunnen, die rauschen durch blumigen Grund.

    Sie hören die Harfen der Sänger mit an
    Und preisen was jedem der Herr hat getan,
    Propheten, Apostel, der Märtyrer Heer:
    Ach wer nur der Kleinste im Himmelreich wär!

    Da gehn, Magdalenen, versunken im Glück,
    Mit seligen Tränen im dankenden Blick,
    Und Schächer, entronnen dem Tod und Gericht,
    Erheben in Wonnen ihr strahlend Gesicht.

    Die Schweres verschuldet, nun sind sie versöhnt,
    Die Bittres erduldet, nun sind sie gekrönt,
    Von Erden und Aschen, von Staub und von Schlamm
    Die Kleider gewaschen im Blute vom Lamm –

    Jüngst blickt ich vom Berge, so selig allein,
    Ins Purpurgewölke des Abends hinein,
    Da sah ich die Zinnen von Zion erglühn,
    Die Gassen von Gold und die Mauern Rubin.

    Doch bleichte der Schimmer, der Himmel ward fahl,
    Still stieg ich hernieder ins düstere Tal,
    Da brauste die Stadt noch vom alten Geräusch,
    Vom Jammergeschrei und vom Freudengekreisch. –

    Jüngst sah ich am Himmel in schweigender Nacht
    Das Sternengewimmel voll goldener Pracht,
    Da glaubt ich in fernen ätherischen Höhn
    Jerusalems brennende Lichter zu sehn.

    Doch leise ach! schlichen die Stunden vorbei,
    Die Sterne verblichen beim Hahnengeschrei,
    Bald wälzte der Morgen sich düster herauf
    Und mit ihm der Sorgen verworrener Lauf. –

    So will ich denn wallen im Pilgergewand
    Nach Gottes Gefallen zum besseren Land,
    Von hier zwar gebürtig, doch droben zu Haus,
    Und bin ich einst würdig, so wandre ich aus.

    Karl von Gerok






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